Über mich
Sie möchten mehr über mich erfahren? Woher stammen meine Erfahrungen und Kenntnisse für antikes Silber?
1965 erblickte ich, als einer von vier Geschwistern, in Darmstadt die Welt. Mein Vater war, wie man heute sagt, ein Solo Selbständiger und begann in den 1950 er Jahren mit Antiquitäten zu handeln, vornehmlich europäische Porzellane und Kunsthandwerk.
Abenteuer und Reiselust von Anbeginn
Wann immer es ging nahm er uns Kinder mit auf Reisen. Wir besuchten Versteigerungshäuser (da durfte ich beim Bieten schon mal die Hand heben) und gemeinsam liefen wir durch die Ausstellungshallen der Museen. Hier gab es immer etwas zu entdecken; Naturkunde oder moderne Kunst, altes Kunsthandwerk oder frühe Goldschmiedearbeiten in der Schatzkammer der Münchner Residenz.
Erste Flohmärkte
Irgendwann in den 1980 er Jahren begann ich meine Handelstätigkeit, die sich zunächst auf die Flohmärkte in Darmstadt und Umgebung beschränkte. Das war eine ganz wilde Zeit. Flohmärkte begannen praktisch nachts bzw. ganz früh morgens. Das war auch die Zeit der Haushaltsauflösungen (hier warteten die Interessenten meist schon Stunden vor Einlass ungeduldig in der Schlange). Verkaufen ließ sich damals praktisch alles was nur irgendwie alt aussah.
Mein erstes Auto machte mich mobil und so konnten wir an einem Samstag bis zu fünf solcher Märkte besuchen. Wie so viele in dieser Zeit, fuhren wir VW Käfer. Sie glauben gar nicht was sich alles auf dem Dach transportieren ließ!
Ich war immer gern unterwegs und durch die Märkte kam ich in Gegenden die mir vorher fremd waren. Das roch nach Abenteuer.
Kontakt
Erste Silber Erwerbe
Rasch erkannte ich die Vorteile der Spezialisierung und begann mich für altes Silber zu interessieren. Um beispielsweise frühe Becher und Pokale zu kaufen hatte ich weder das Geld noch das nötige Fachwissen. Einen Totalverlust durch Fehlkauf konnte ich mir nicht leisten. Wohl aber reichte das Geld um Biedermeierbestecke zu kaufen und diese konnte ich mit Hilfe der gut sortierten Darmstädter Hochschulbibliothek nach Meister und Herkunftsort bestimmen. Das machte Spaß, etwas entdeckt zu haben was andere nicht wussten und dieser Erfolg trieb mich weiter an.
Erste größere Ankäufe
Dann kam mal ein Becher oder Leuchter, eine Kanne oder Schale hinzu. Sie werden es kaum glauben aber meine erste Silberkanne besitze ich immer noch. Und dazu gibt es eine ganz spannende Geschichte. Dazu später mehr.
Vorteile der Spezialisierung
Fortan begann ich Kontakte zu den spezialisierten Händlern zu knüpfen. Einen Teil der Profite steckte ich in meine stets wachsende und umfangreiche Fachbibliothek. Dazu kam eine winterliche Fleißarbeit: Zahlreiche Kisten voller Versteigerungskataloge und alter Weltkunst Hefte bekam ich geschenkt und die galt es zu archivieren. Alle abgebildeten Silberarbeiten habe ich ausgeschnitten, nach Herstellungsort sortiert und in Ordnern abgelegt. Warum tut man sich das an? Ich habe dadurch jede Menge gelernt. Die Abbildungen studiert und so Kenntnisse geschult. Heute ein tolles Nachschlagewerk, wenn es darum geht nach Vergleichsstücken zu suchen.
Mut zum (kalkulierbaren) Risiko
Ohne geht’s nicht. Schließlich sind viele Ankäufe zunächst einmal Spekulation. Welche Krise steht uns als nächstes ins Haus? Die Messelandschaft verändert sich. Ständige Marktanpassung ist gefordert. Hier ist für mich sicherlich von Vorteil bereits in den 1980 er Jahren abenteuerliche Bergtouren (damals noch ohne Handy und tlw. mit miserablem Kartenmaterial) unternommen zu haben. Radreisen brachten mich um die halbe Welt. Oft auf mich allein gestellt musste ich mich irgendwie zurechtfinden und weiterkommen. Diese Fähigkeit kommt mir auch im Beruf zu Gute.
1993 mit Gewerbeschein
Nach Berufsausbildung bei der Stadt Darmstadt und späterem Angestelltenverhältnis habe ich 1993 meinen sicheren Beruf ganz aufgegeben und das Abenteuer der Selbständigkeit gewagt.
Entdecken, forschen und bestimmen
Seitdem ist handeln, forschen und recherchieren für mich untrennbar. Ich gehöre einem Forschungskreis an der sich zur Aufgabe gemacht unbekannte Silbermarken zu bestimmen. Schon vor 20 Jahren begann ich in kleinen süddeutschen Städten, für die es keinen „Scheffler“ oder „Rosenberg“ gibt, nach Goldschmiedemeistern und deren Stadtmarken zu forschen.
Dabei hat es mir die Geschichte einer Silberarbeit zu ergründen besonders angetan. Wappenbestimmungen, Provenienzen und gravierte Inschriften bergen oft große Geheimnisse.
Ich bin glücklich verheiratet. Eines unserer Hobbys ist das Reisen. Wir lieben das Regionale, darunter zählen Ausflüge in die schöne Umgebung des Marburger Landes, zu Fuß und mit dem Fahrrad.
Herzlichst Peter Rauch